2: Geburt und Kindheit
Kurzbiographie Graf St.-Germain von Aljoscha Feuerstack
Geburt und Kindheit
Fürst Rakoczy war ein Rebell, der sich zum Ziel gesetzt hatte, für die Freiheit seiner Heimat Siebenbürgen, die vom selbständigen Fürstentum in eine Provinz des Habsburgischen Königreichs umgewandelt worden war, zu kämpfen. Das war ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, denn die Habsburger waren ein mächtiges Herrscherhaus. Die deutschen Reichsfürsten waren beunruhigt über die Pläne Franz II. Rakoczys. Um ihn abzulenken und zu besänftigen , wurde er mit einer deutschen Prinzessin namens Charlotte Amalie verheiratet. Die Prinzessin liebte aber ihren Gemahl so sehr, dass sie gar nicht daran dachte, ihn umzustimmen, sondern seine Pläne unterstützte. Die Unruhen hielten an.
Als am 28.Mai 1696 der erste Sohn des Fürstenpaares geboren wurde, erhielt er den Namen Leopold Georg. Durch diesen Namen sollte das Kind als Friedensvermittler zwischen Franz und Leopold von Habsburg dienen. Die Hoffnung, dass der Kaiser sich durch diese Geste versöhnen lassen würde, erfüllte sich jedoch nicht.
Von Klausenburg siedelte das Fürstenpaar in das Felsenschloss Saros Patak über. Dort schenkte Fürstin Charlotte Amalie am 18.August 1700 ihrem zweiten Sohn, Josef, das Leben.
Die Spannungen im Land hatten mittlerweile so zugenommen, dass Rakoczy den Forderungen seiner Freunde, an ihrer Spitze Graf Esterhazy, nachgab und seinen Erstgeborenen, Leopold Georg, ohne die Kenntnis seiner Mutter nach Florenz in die Obhut von Verwandten seiner Mutter schickte, damit wenigstens er dort sicher wäre. Der Name Leopold Georg wurde in das Sterberegister eingetragen. Johann Gaston de Medici zu Florenz, Herzog der Toscana, nannte seinen neuen Schützling Leopold Georg „Bambino“. Bambino vergass schnell die Eltern und den Bruder und fühlte sich bei seinem neuen Beschützer wohl.
1701 kam bei den Rakoczys der dritte Sohn Georg an.
Am 7.Juli 1703 erklärte sein Vater die Unabhängigkeit Ungarns und nahm die Königswürde an. Das erregte den Kaiser noch mehr. Von 1703-1711 währte der Krieg mit dem die Habsburger Leopold I und Josef I das Haus Rakoczy vernichteten. Die Burg Saros Patak wurde geplündert. Rakoczy konnte aber entkommen. Er floh nach Polen, wandte sich weiter nach Paris, studierte in einem Kloster alte Weisheiten und schrieb seine Memoiren. Später nahm er Asyl in Rodosto (Türkei) am Marmarameer, wo er einen Palast vom Sultan bekam. Sein letzter Wunsch war ein Zusammentreffen mit seinen Söhnen.
Charlotte Amalie wurde indessen von ihren Söhnen getrennt und in einem Kloster untergebracht. Sie sah ihren Mann und ihre Söhne nie wieder und starb 1722.
Leopold Georg hatte inzwischen die besten Lehrer, die ihn in vielen Gebieten unterrichteten. Als Bambino gefirmt werden sollte und er von Medici nach einen Vornamen gefragt worden sei, solle er spontan geantwortet haben dass er „Germanus“ heißen wolle. Medici führte das auf seine mütterliche deutsche Abstammung zurück und einigte sich mit Bambino auf den Namen „Saint Germain“, heiliger Deutscher.
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