Einweihungspark heute

Das Geheimnis von Louisenlund von Peter Schraud

Der Einweihungspark heute

Was aber bietet die Gegenwart dem Besucher Louisenlunds? Mag er den ganzen Park als seinen „Spiegel der Seele“ erwandernd meditieren! Mag ihm das Wahrzeichen Meister Jürgensens, die Armillarsphäre von 1795 (ungenau „Sonnenuhr“ genannt) helfen, seinen ‚Standort‘ unter den kreisenden Gestirnen auf dieser gesegneten Erde zu finden! Wasser, Wind, Sonnenlicht und 200jährige Baumriesen teilen ihm ihre Lebensgeheimnisse mit. Er wandelt auf den Spuren größer Menschheitsförderer, die die damaligen Kriege beenden wollten, und er begegnet den jungen Schülern aus vielen Ländern, denen nach dem Abschluss des Gymnasiums (seit 1949) die Welt offensteht. Will er sich die Ziele der Alchimisten, Freimaurer und Rosenkreuzer vor die Seele rufen, die an der Höherentwicklung des Menschengeschlechts im Bunde mit den Geheimnissen der Natur gearbeitet haben, so ist er am heiligen Ort, der keinen Reliquienkult zulässt – diese sind verstreut und verschüttet. Im Unsichtbaren wächst der Landschaftstempel von Louisenlund:

„Erde, ist es nicht dies, was du willst: unsichtbar in uns entstehn?“

dichtete Rainer Maria Rilke.


Und wer sich zuletzt nicht scheut, ein „Wie Außen so Innen“ zu erleben, kann in Sumpf und Urwaldpartien, mächtigen Baumriesen, die sich frei entfalten, streng ausgerichteten Lindenalleen, großzügigen Hainen, Schafweiden, ‚englischen‘ (südlich des Schlosses) oder ‚französischen (nördlich) Szenerien das antwortende reiche Seelenleben ins Bewusstsein treten lassen: dies Ungeläuterte, Wuchernde, anfänglich erst Kultivierte, großzügig sich entfaltende und in einem erst sehr kleinen Bereich geregelt Überschaubare. Auf diese Weise die Seele schwingen lassen – eine heilsame Bewegung!
Und so mag der homöopathische Arzt Wilfried Fink das letzte Wort haben mit seiner Louisenlund-Devise:

„Die Welt mit anderen Augen zu betrachten und zu helfen, die Dinge hinter den Dingen wieder WAHR-nehmen zu lernen.“

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