Graf Saint Germain Bibliographie Quellen und Zeugnisse

Bibliographie Friedhard Radam

Quellen und Zeugnisse

Hierzu gehört alles Zeitgenössische aus der Epoche Saint-Germains und nachfolgenden Jahrzehnten. Mit Bedacht einbezogen habe ich nicht nur zweifelhafte Zeugnisse, sondern auch Mate¬rial, von dem feststeht, daß es unecht ist, aus dem Grunde, da ständig mit ihm weitergearbeitet wird. In den Kommentaren habe ich es ausreichend gekennzeichnet. In einigen Fällen (z. B. Franz Gräffer) wird der Zeitraum auch weit überschritten, sofern die Berichterstatter einer Begebenheit subjektiv der Meinung waren, es noch mit dem historischen Saint-Germain zu tun zu haben – wie mysteriös die Begebenheiten auch immer waren. Ich bin der Ansicht, man kann diese „Augenzeugenberichte“ trotz allem immer noch gegen die Wiederauferstehungserscheinun-gen Saint-Germains in unserem Jahrhundert abgrenzen. – Nicht ausgeschlossen habe ich ebenfalls Werke wie die des Abbe Raynal, die unter Umtänden – gewisse Identitätswechsel vorausgesetzt -mit unserem Helden zu tun haben könnten.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, daß es möglicherweise noch Dutzende unbekannter oder unveröffentlichter Erinnerungen, Briefwechsel, Tagebücher etc. gibt, in denen etwas über St.-G. zu finden sein könnte. –
Zum Teil habe ich hier auch bibliographisch Unvollständiges übernommen – mit dem Ziel, einem eventuell interessierten Leser schneller weiterzuhelfen (oder auch nur, um es an dieser Stelle festzuhalten). In jedem Falle habe ich diese Titel dann aus¬reichend gekennzeichnet, bzw. annotiert.
„?“ vor einem Titel bedeutet, daß die Angaben dazu in irgend¬einer Weise fraglich sind; sei es, die Daten betreffend, sei es, ob der betreffende Titel überhaupt in diese Kategorie ge¬hört.
„+“ vor dem Titel heißt im Gegenteil dazu Sichtung durch Autopsie. –
Zeitschriften- oder gar Zeitungsaufsätze habe ich nur über¬nommen, wenn sie einen Verfasser trugen. Isabelle Cooper Oakley beispielsweise zitiert eine Fülle von solchen, oft sogar mit sehr genauem Datum, unterschlägt aber fast immer den Schreiber.
(Die letzten vier Absätze über technische Details gelten auch für alles Folgende).
Ursprünglich hatte ich die Absicht gehabt, diesen und die nachfolgenden Abschnitte der Bibliographie chronologisch an¬zuordnen, um einen Eindruck zu vermitteln, wie sich Berichter¬stattung und Geschichtsschreibung um St.-G. entwickelt haben. Ich mußte aber davon Abstand nehmen, da in der mir zur Ver¬fügung stehenden Zeit bei weitem kein überblick über die Ab¬folge von Erstausgaben, Auflagen, Übersetzungen und so weiter zu gewinnen war. Manchmal habe ich die erste Auflage einer Schrift gar nicht ermitteln können. –

Adhemar, Comtesse de: s. Lamothe-Langon
Ansbach, Elisabeth (Markgräfin) von: s. Craven, Elizabeth
+? Barbe-Marbois, Francois: Briefe der Marquise von Pompadour. -~~“YörwT, Einl. u. Lebensbeschr. hrsg. von Henry Perl. -Leipzig : 1907. – 280 S. – (übers, d. folgenden Titels) St.-G.: oo (o. Reg., kein Br. a. St.-G., auch Inhalt = oo) weiteren Kommentar s. folgenden Titel.
‚ Barbe-Marbois, Francois: Lettres de Mme. la Marquise de Pompadour. – 2. Ausg.: London 1772 u. London 1774. -Das Fragezeichen ist hier noch zu wenig, diese Briefaus¬gaben der Mme. de P. sind mit ziemlicher Sicherheit von B.-M. selbst und nicht von Mme. de P. geschrieben worden.
? Barruel, (Abbe) Augustin: Memoires sur l’histoire du Jäcöbinisme. – Paris, 1797. – Dt. Ausg. Bd. 1 – 4. -Hamburg, 1798. –
B. redet, ohne es zu wissen, wieder; von einem anderen St.-G.: es handelt sich hier „(TäüT’Maurice Heim: A.a.O., S. 113) um einen Robert-Francois Quesnay de Saint-Germain, später Angehöriger der Legislative).
Belle-Isle, Marschall von: s. Fouquet
s. ~Broglie

Björnstahl, Jacob Jonas: Briefe aus seinen ausländischen Pilsen in Frankreich, Italien usw. – Bd. 1 – 6. -Stralsund ; (Rostock), 1777 – 1784. –
+ gibt Schilderungen von St.-G., einen nicht; zu bestimmenden Prozentsatz davon aber offenbar nur vom Hörensagen (das gilt für sehr viele Berichte!)
+ Bobe, Louis (Hrsg.): Efterladte papirer fra den Reventlowske familiekreds i tidsrummet 1770 – 1827 : meddelser af arkiverne paa Pederstrup og Brahe-Trolleborg / Udgivne pa … Louis Bobe. – Bd. 1 – 10. – Kopenhagen : Lehman & Stages, 1895 – 1931. –
+ St.-G.: Bd. 8, 42, Anm. 600, Br. des Grafen Bernstorff, aus d. J. 1779, der St.-G. in Paris kennengelernt hatte und begeistert von ihm gewesen war; wie etliche seiner Zeitge¬nossen war ihm dann die anfängliche Begeisterung aber nicht mehr geheuer und er wandte sich gegen eine Einladung St.-G.’s nach Kopenhagen.
+ Bd. 6, 600, Anm. 156: auf S. 57 zitierter Brief des Grafen Warnstedt.
+ Bd. 7, 195: Autobiogr. Aufz. des Grafen D’Angivillier. Im Register zu Bobes Ausg. hat St.-G. übrigens noch einen weiteren Vornamen bekommen: er heißt dort Joseph Marie und ist geboren 1692 (?)
Boutaric, Edgard: s. Louis XV.
? Brenner, (Abbe): Histoire des revolutions de Hongrie. – ? ~TJd~e. – den Haag, 1739. – In Bden. 5 und 6 sind angebliche Memoiren u. Schriften von Franz Rakoszy enthalten.
Broglie, Francois Marie de: Campagne des messieurs les marechaux deBVoglie et de Belle-Isle … contenant les lettres de ces marechaux. Vol. 1 – 8. – Amsterdam, 1772. -(?; lt. I. Tetzlaff + in „Briefwechsel“ des Marschalls von Belle-Isle).
+ _Ca_sanova (de Seingalt), Giacomo: Memoires. – Div. Ausg.; hier zTt. :
Memoiren. – Bd. 1 – 4. – Ausgew, und eingel. v. Ernesto Grassi Hamburg : Rowohlt, 1958 – 1960. – (Rowohlts Klassiker der Literatur und Wissenschaft ; zitierter Bd. 2 : 51/52.
+ Casanova (de Seingalt), Giacomo: Soliloque d’un penseur /
Jaques Casanova. – In: Pages casanoviennes 7, Paris : Fort, 1926. – S. 4 – 51 (+ Anm.) – (Originalausg. Prag : Schön¬feld, 1786.)
+ Ein Pamphlet versus Cagliostro, gegen den Casanova sich als Biedermann absetzen will. Gerichtet ist die Schrift als eine Art indirekten Empfehlungsschreibens in eigener Sache an Kaiser Joseph II. – St.-G. bekommt ein paar Seitenhiebe mit ab, es wird aber selbst hier deutlich, daß C. ihm gegenüber Respekt empfindet.
+? Challice, Annie Emma: The secret history of the court of France under Louis XV. / Ed. from rare and unpubl. documents by Dr. Challice. -Vol. 1 – 2. – London : Hurst and Blackett, 1861. – Bd. 1: 327, 40 S. – Bd. 2: VIII, 332, 140 S.
+ an verschiedenen Stellen; lt. Chacornac wieder Verwechse¬lung mit Cl.-L., ich habe mich aber davon überzeugt, daß auch von unserem St.-G. die Rede ist; die Fakten gehen in¬einander über.
+ Charles de Hesse: s. Karl von Hessen-Kassel
l Etienne Francois de: Memoires de M. le duc de CHblseul ecrits par lui-meme. – Chanteloup : Paris : 1790. -311 S. (Neuausg. : Paris 1904). ? enthalten möglicherweise Bemerkungen über St.-G.
Clairon, Hyppolite: s. Legris de la Tude, Ciaire
? Cousin de Courchamps, Maurice: Souvenirs de la marquise de
Cr£qui. Diverse Frz. u. dt. Ausg., auch hier ist das Frage¬zeichen schon ein unnötiges Zugeständnis – diese Souvenirs sind nach einhelliger Meinung eindeutig fingiert und von dem Vielschreiber und Fälscher (lt. Maurice Heim) Maurice Cousin verfaßt, der sich das Pseudonym eines Grafen de Courchamps zugelegt hatte. Er schrieb sogar den Inhalt des 13. Tages aus dem Roman Potockis (s.d.) wörtlich ab und fügte sie in diese „Erinnerungen“ ein. Es gab einen Prozeß, den er verlor.
+ Crayen, Elizabeth (Baroness), Markgräfin von Ansbach:
Memoires of the Markgravine of Anspach written by herseif. -Vol. 1 – 2. – London : Colburn, 1826. – Bd. 1: VIII, 430 S.; Bd. 2: VII, 406 S. – E. C, die der Markgraf Karl Alexander in zweiter Ehe heiratete, kam erst an seinen Hof, als St.-G. diesen schon längst wieder verlassen hatte. Sie erwähnt ihn auch nur (Bd. 2, 27) beiläufig in einem all¬gemein gehaltenen Kapitel über „Thaumaturgen“.
? Crequi, Marquise de: s. Cousin de Courchamps, Maurice.
Curiositäten der physisch-, literarisch-, artistisch-, historischen Vor- TTncTMi twe 11, zur angenehmen Unterhaltung für gebildete Leser. – (Versch. Hefte).- Hrsg. von Chr. Aug. Vulpius. -Weimar, 1811 -1823. –
+ Bd. 8 (1820), S. 279 ff. (lt. Wolfstieg; nach anderen schon frühere Hefte).
Diderot, Denis: Oeuvres completes (Div. Aus.)
+ Für Diderot gilt, was für alle berühmteren Zeitgenossen St.-G.’s zu sagen ist, die ihm Bemerkungen oder mehr ge¬widmet haben (Casanova, Friedrich II., Grimm, Montesquieu, Voltaire):‘ die Fundorte der zitierten Stellen sind sehr häufig nicht korrekt angegeben oder ganz weggelassen, und die angegebenen Ausgaben haben mir ausnahmslos nicht zur Verfügung gestanden. – Den Versuch hingegen, die Zitate in den in Hamburg erreichbaren Editionen zu verifizieren, habe ich sehr bald aufgegeben wegen der zum Teil gewaltigen Bandzahlen und da vielfach Register ganz fehlen, vor allem bei älteren Ausgaben. – Ich selbst hätte auch gern direkt bei Diderot nachgelesen, was er über St.-G. zu sagen hatte. –
? Duclos, Charles Pinot: Memoires secrets sur le regne de Louis XTV“, la Regence et le regne de Louis XV. – Vol. L und 2. -Paris : Buisson, 1791. – Spätere Ausg. Paris : Gay, 1864. -(mit Index!) Mir ist nicht deutlich geworden, wieweit diese Memoiren Nachrichten über St.-G. enthalten.
Ducrest, Felicite: s. Saint Aubin, Felicite de
+ Dufort, J. N. (Comte) de Cheverny: Memoires sur les regnes ~d~e~Louis XV. et Louis XVI. et sur la revolution. -Vol. 1 – 2. – Paris : Plon, 1886. -+ Bd. 2, 56: 2 Absätze über St.-G., ‚rose-croix, Juif errant‘; er sei gewesen “d’une figure tres-commune, mais fort spirituel “ und hätte stets ‚irgendetwas zu vermuten gegeben oder vermuten lassen ‚ – Viel ausgiebiger aber ist in diesem Werk von einem Marquis de Saint-Germain die Rede, seines Zeichens Botschafter von Sardinien.
+ Duhausset-Desmaines, (Mme.): Memoires de Madame Du Hausset, femme de chambre de Madame de Pompadour; avec des notes et des eclaircissements historiques. – Paris : Baudouin, 1824. VI, XXXVIII, 313 S. – (Collection des memoires relatifs ä la revolution francaise)
+ S. 148 – 152, 179 / 180, 186 – 195; Diese Memoiren sind ausnahmsweise in allem echt, was St.-G. betrifft; Mme. D. hat ihn des öfteren aus nächster Nähe gesehen; was die Glaubwürdigkeit betrifft, s. unseren Text.
? Dutens, Louis: Lebensbeschreibung oder Memoiren eines Gereiseten, cleT ausruht. / Aus d. Franz. v. Johann Friedrich von Meyer. -Bd. 1.2, – Amsterdam, 1807 – 1808. – (Frz. Originalausg.: Memoires d’un voyageur qui se repose). (Zu diesem Titel vgl. Text S. 63 / 64).
? Falques, Marianne Agnes: Die Geschichte der Marquisin von Pompadour. Aus d. Engl. (Th. 1.2) (nebst Nachrichten). -London (vielmehr : Göttingen), 1759 – 1760. – höchstwahr¬scheinlich apokryph.
? Fouquet, Charles Louis Auguste de, Duc de Belle-Isle: Denk-
würdiges Leben und Taten des Marschalls Herrn C. s. L. A. F. s. v. Belleisle. – Bremen, 1743. –
Belle-Isle, der St.-G. „le fils de mes vieux jours“ nannte > (Heim, S. 115) mag in diesen Erinnerungen etwas über ihn hinterlassen haben.

Fouquet, Charles Louis Auguste de, Duc de Belle-Isle: Lettres de M. le Marechal Duc de Belle-Isle ä M. le Marechal de Contades. – Paris, 1759.
I. Tetzlaff spricht davon, daß in einem „Briefwechsel“ des Marschalls etwas über St.-G. zu finden sei; ich weiß aber nicht, ob diese Ausgabe gemeint ist. (Vgl. Broglie)
Friedrich II. von Preußen: Die Briefe Friedrichs des Großen an seinen vormaligen Kammerdiener Fredersdorf / Hrsg. von J. Richter. – Berlin, 1926. –
Lt. A. von Lernet-Holenia ist in diesem Briefband von „dem Menschen“ (= St.-G.) die Rede.
? Friedrich II. von Preußen: Correspondance de Frederic II. avec le Comte Algarotti / Hrsg. v. (Heinrich) Menü von Minutoli. – Berlin, 1837. – (Ang. nach I. C. Oakley). Möglicherweise ruhen hierin die Aufschlüsse, die mir ver¬borgen geblieben sind.
Friedrich II. von Preußen: Politische Korrespondenz. – Mehrere
Ausg.: Berlin 1850 – 1860 und Berlin 1879 ff. Beide vielbändig. Es sollen mehrere Stellen über St.-G. enthalten sein.
Friedrich II. von Preußen: Oeuvres completes de Frederic II. -Berlin, 1790. – Darin: Histoire de mon temps. + In der Nachrede zu der „Histoire … “ soll definitiv eine Bemerkung über St.-G. enthalten sein (Oakley).
Friedrich II. von Preußen: Oeuvres posthumes de Frederic II. roi de Prusse. – Berlin, 1788. – Darin: De 1’hiver de 1759 ä 1760. -+ Es gilt das gleiche wie für den vorhergehenden Titel. Viel¬leicht ist zu Friedrich II. ganz allgemein die Nachbemerkung erlaubt, daß er für einen Menschen wie St.-G. doch etwas zu kleinlich war.
Gemmingen-Guttenberg, Reinhard von: Curiositäten der Vor- und Mitwelt. – Weimar, 1820. –
+ Kap. 8, 279 ff. : schildert St.-G.’s Auftreten in Ansbach: lt. Chacornac Verwechslung mit Cl.-L., offenbar ist aber hier Ch. zumindest teilweise im Irrtum.
+ Geniis, Stephanie-Felicite de: Memoires inedits de Mme. la Comtesse de Genlis sur le XVIIle siecle et la Revolution francaise, de 1756 ä nos jours. – Vol. 1 – 10. – Brüssel : de Mat/1825. –
+ Bd. 1, 100 – 107: sehr aufschlußreich, einer der wenigen echten Augenzeugenberichte. Mme. de G. hat St.-G. ein halbes Jahr lang fast täglich gesehen, und es spricht viel¬leicht für einen unverstellten Blick und eine gerechte, durch kein Gesellschaftsgemauschel beeinträchtigte Beur¬teilung, daß sie zu der Zeit noch ein Kind war (kein allzu kleines, ca. 13 – 14 Jahre alt). Von Gleichens Opus sagt sie, alle Anekdoten seien falsch und von jemand erzählt, der St.-G. nie gekannt habe.
Gleichen, Karl Heinrich von: Denkwürdigkeiten des Barons Carl Heinrich von Gleichen – Leipzig : Hirschfeld, 1847. -+ Übersetzung des folgenden Titels (s. d.)
+ Gleichen, Karl Heinrich von: Souvenirs / de Charles-Henri
Baron de Gleichen precedes d’une notice par Paul Grimblot. -Paris : Techener, 1868. – XLVIII, 227 S. + S. 120 – 134 eigenes Kap. (XI) für St.-G., in meinem Text schon ausreichend besprochen; auf Gl. fußen wahr¬scheinlich die allermeisten Nachfolger und Sekundär¬literaten, mehr als auf den entspr. Werken von Geniis und Duhausset, vermutlich weil bei den beiden Frauen die Histörchen fehlen oder sehr stark relativiert werden. Alles in allem läßt sich sagen, daß Gleichen trotz aller Anhängerschaft St.-G. wohl nicht ganz begriffen hat.
? Gräffer, Franz: Kleine Wiener Memoiren. – Wien, 1845. –
+ Fast überall kolportierte Geschichte – als E r i n n e -r u n g wiedergegeben -, in der St.-G. auf mysteriöse Weise im Wien des 19. Jahrhunderts dem Verfasser begegnet und genauso wieder verschwindet, nicht ohne darauf hinge¬wiesen zu haben, daß er sich für einige Zeit in den Himalaya zurückziehen wolle, um auszuruhen, und Ende des Jahrhunderts wiederkehren werde (Ursprung der Lehre der Theosophen?).
Grimm, Friedrich (Melchior (Baron von): Correspondance litteraire, philosophique et critique … (mit verschiedenen Folgevarianten, teilweise Diderot als zweitem Verfasser; siehe hierzu all gem. Bemerkungen bei diesem).
Grosley, Pierre-Jean: Memoires sur les campagnes d’Italie. -Amsterdam, 1777. -+ lt. Andrew Lang definitiv.
Grosley, Pierre-Jean: Oeuvres inedites. – Vol. 1 – 3. – Paris, TST2 – 1813. -+ lt. Oakley definitiv.
Gros 1ey, Pierre-Jean: Voyage en Hollande, – Paris : Patris, 1833. -+~Tt. Heim u. Chacornac (nach ihm S. 333). Zu allen drei Titeln: Grosley ist St.-G. begegnet; es wird aber im einzelnen offenbar nicht klar, welcher Anteil seiner Mitteilungen auf Hörensagen beruht.
Gugitz, Gustav (Hrsg.): s. Casanova und Graf _Lamberg. –
? Hardenbroek, Gijsbert Jan van: Gedenkschriften. –
+ authentischer Bericht aus der Zeit, da St.-G. Herr auf Ubbergen war; ich habe aber keine genaueren bibliographischen Angaben gefunden.
? Hoffmann, Leopold Alois: Actenmäßige Darstellung der deutschen „TJmon. – Wien, 1796. –
Zit. bei E. E. Eckert, könnte u. U. Aufschlüsse über St.-G.’s Zugehörigkeit zur Freimaurerei geben.
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+ Karl von Hessen-Kassel, (Landgraf): Denkwürdigkeiten des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel : von ihm selbst diktiert. – Aus d. Franz., als Manusk. gedr. Original übers. – M. e. Ein!, von K.‘ Bernhardi. – Kassel : Frey¬schmidt, 1866. – 164 S.
+ S. 142 – 147. Unter den zeitgenössischen Berichten die inhaltsreichsten Seiten; Karls Zeugnisse sind umso höher zu bewerten, als er ein eher trockener Typ war und beispielsweise aus einem halbjährigen Beisammensein mit Friedrich dem Großen, den er auf einem Feldzug begleitete, fast nichts an Erkenntnissen und schriftstellerischen Beschreibungen herausholt.
+ Karl von Hessen-Kassel, (Landgraf): Memoires de mon temps / dictes par S. A. le Landgrave Charles, Prince de Hesse. -Imprim es comme manuscrit. – Kopenhagen : Schultz, 1861. -149 S.“
+ (Kommentar s. übers.; in den seltenen Fällen, in denen dt. übers, von frz. Originalen vorhanden sind und für mich zum Zeitpunkt der Niederschrift greifbar waren, habe ich diese zitiert.
?+ Lamberg, Maximilian (Joseph Graf von): Casanova und Graf Lamberg : unveröff. Briefe des Grafen Max Lamberg an Casanova aus dem Schloßarchiv in Dux / hrsg. von Gustav Gugitz. – Wien (u.a.) : ßernina-Verl., 1935. – 330 S.: 111. + versch. Stellen (Kommentar s. u. und auch im Text); L. spricht in diesem Titel hier definitiv von einem Brief St.-G.’s. an Casanova vom 20. Okt. 1786 (!)
?+ Lamberg, Maximilian (Joseph Graf von): Memorial d’un mondain. -Nouv. ed. rev., corr. et augm. – London : (o.V.), 1776. -2 Bde. in einem: XXXII, 206; 227 S. – (1. Aufl. ersch. 1774 Cap Corse). –
Titels, selbst ohne Verfasserang., Vorw. unterz. m. „Max Comte de Lamberg“; vorangest.: „Epitre dedicatoire“ an den König von Preußen. + S. 117 – 127 (Komm. s. u. und Text).
? Lamberg, Maximilian (Joseph Graf von): Tablettes historiques. -Dessau, 1782. –
+ lt. Gustav Gugitz, dem Herausgeber der Briefe L.’s an Casanova (die Texte L.’s sind aber offenbar alle mit Vorsicht zu behandeln).
?+ Lamberg, Maximilian (Joseph Graf von): Tagebuch eines Welt-manns. – übers, von Heinrich Leopold Wagner. – 2 Stücke (i. e. Bd.). -Frankfurt a. Main : Eichenberg, 1775. -120, 126 S. + 2 St., 13 – 23.
Kommentar zu Lamberg: er war ein Freund von Casanova, großer Reisender und~viels“e~Ttig interessiert; gereizt haben ihn aber, trotz seiner aufklärerischen Grundhaltung>vor allem (merkwürdige) Erfindungen, Seltsamkeiten und Abnormitäten. Ob er nun St.-G. persönlich gekannt hat oder nicht, er sah in ihm mehr eine Art Sehenswürdigkeit. Mit dem Aus¬druckt! unkerer“ tut man ihm vielleicht unrecht, aber er war

eine Plaudertasche, die Histörchen liebte und vor allem Pointen. Man muß dies im Auge haben, denn auf ihn geht fast genauso viel zurück wie auf Gleichen.
»
? Lamothe-Langon, Etienne (Baron) de: Memoires tires des
archives, de la Police de Paris par Jaques Peuchet. -Paris, 1838. –
+? (Dieser höhere Polizeibeamte Peuchet, den L.-L. als Urheber angibt, ist niemand anders als er selber, obwohl sein eigener Name in dem Titel nirgends auftaucht; weiterer Kommentars. Folgetitel).
? Lamothe-Langon, Etienne (Baron)de: Souvenirs sur Marie-
Antoinette et la cour de Versailles / par Mme. la comtesse d’Adhemar, dame du Palais. – Paris : Marne, 1836. -+? Nach dem kleinen Schwindler Lamberg nun der große Lügner. (In diesem zweiten Elaborat erscheint St.-G. mehrmals nach seinem historischen Tode der Marie-Antoinette und versucht sie und über sie König Ludwig XVI. vergeblich vor der Revolution zu warnen). Lamothe-Langon ist eher als Journaillist denn als Journalist zu bezeichnen. Es ist zwar nicht alles falsch, was er, besonders in diesem zweiten Titel schreibt, aber was nicht? Eine Mme. d’Adhemar hat es gegeben und hat auch Papiere hinterlassen, aber diese reale Basis ist offenbar nicht mehr zu ergründen. L.-L.’s Fiktionen haben (über Mrs. Oakley, die diese Erinnerungen für echt nahm und sogar gegen Zweifler verteidigt), nach¬haltig gewirkt.
Lavater, Johann Caspar Lavater: Reise nach Kopenhagen im Sommer T79″3\ – Zürich, 1973. –
Legris de la Tude, Ciaire Josephe Hippolyte: Memoires d’Hippolyte Tlairon. Et Reflexions sur 1’art dramatique. – Nouv. ed., T. 1.2 – Hamburg , Braunschweig : Fauche, 1798. -+ Hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich die berühmte franz. Schauspielerin Clairon. Sie hatte auf ihre älteren Tage Unterschlupf beim Markgrafen von Ansbach gefunden und ist dort St.-G. begegnet. (Wiederbegegnet? Auch hier eine Ver¬wechslung mit Monsieur de Saint-Germain?)
Lehndorf, Ernst Ahasverus Heinrich von: Tagebücher. – Drei moderne Ausgaben
a) Aus den Tagebüchern des Grafen Lehndorf. – Berlin : Severin
und Siedler, 1982. –
b) Dreißig Jahre am Hofe Friedrichs des Großen. – Gotha, 1913. –
c) Des Reichsgrafen Ernst Ahasverus Heinrich Lehndorff Tage¬
bücher. – Gotha ; Stuttgart : 1921. –
+ L. war Kammerherr bei Friedrich. Es ist sicher, daß er Be¬merkungen über St.-G. angebracht hat, er wird des öfteren zitiert» aber entweder aus zweiter Hand oder ungenau oder beides.

? Luchet, Jean-Pierre-Louis de La Röche Du Maine (Marquis de):
ETsai sur le secte des illumines. – 3me ed. – Paris : Santus 1792. – (1. Ausg. 1789). –
+, aber diese Quelle ist höchst fragwürdig. Luchet war ehemaliger Jesuit und fantatischer Eiferer gegen Frei¬maurerei und Illuminatentum, in dem St.-G. seiner Be¬hauptung nach eine verderbliche Hauptrolle gespielt haben soll.
? j-uchet, Jean-Pierre-Louis de La Röche Du Maine, (Marquis de): Memoires authentiques pour servir ä l’histoire du comte de Cagliostro. –
? C. soll sich als einen Schüler von St.-G. bezeichnet haben, diese Memoiren aber sind pure Erfindung. In einer bis ins Obszöne gehenden Szene schildert L., wie Cagliostro und dessen Frau von St.-G. „eingeweiht“ werden (wiederge¬geben bei Heim, S. 180 ff.)
Ludwig XV. von Frankreich: Correspondance secrete inedite de Louis XV…Ed. Edgard Boutaric. – 2. Vol. – Paris, 1866. -+ ohne Seitenangaben.
MauvilIon, Jacob von: Geschichte Ferdinands, Herzog von Braun-schweig-Lüneburg. – Leipzig, 1794. –
Meusel, Johann Georg: Vermischte Nachrichten und Bemerkungen. -ErTangen, 1816. -+ lt. I. C. Oakley.
Minutoli, Heinrich Menü von: Der Graf von Haugwitz und Job von wTFiTeben. – Berlin : Logier, 1844. – V, 57 S. + S. 5; H. ging im August 1780 nach Schleswig, zum Landgrafen Karl, seinem Freund.
Mitchei1, Andrew: Memoirs and papers. – London, 1850. –
+ ßd. 2, 146 – 155; M. war an der Angelegenheit der geheimen Friedensverhandlungen in Holland beteiligt; ausführliche Doku¬mentation.
Montesquieu, Charles de: Ausgaben seiner Briefe + (s. hierzu all gem. Bemerkungen bei Diderot).
Murr, Christoph Gottlieb von: Christoph Gottlieb von Murr über cfen wahren Ursprung der Rosenkreuzer und des Freymaurerordens. Sulzbach, 1803. –
Nougaret, Pierre-Jean-Baptiste: Anecdotes secretes du 18e siecle. -Vol. 1 – 2. – Paris, 1808. -+ Vol. 2, S. 393 (ff.?)
Peuchet, Jaques: s. Etienne de Lamothe-Langon

1 Pompadour, Jeanne-Antoinette Poisson, Marquise de: Memoiren der
Marquise von Pompadour. – Deutsch von H. Georg Rahlstedt. –
2 Teile in einem Bd. – 2. Aufl. – Berlin : Nagel, (ca. 1900)
? s. folgenden Titel
1 Pompadour, Jeanne-Antoinette Poisson, Marquise de: Portrait de Madame la Marquise de Pompadour / fait par elle-meme. -Paris, 1756. – 10 S.
? Für beide Titel gilt dasselbe wie für alles, was angeblich aus der Feder von Mme. de P. stammt: es ist apokryph oder zumindest zweifelhaft. Man weiß nicht genau, ob sie etwas hinterlassen hat und was. Briefe hat sie natürlich geschrieben, aber welche sind echt?
? Jteynal (Abbe) Guillaume Thomas Francois: Histoire philosophique des deux Indes. – (Versch. Ausg.)
? Der Comte fJufort de Cheverny (s.d.) schreibt in seinen Memoiren (S.~304, Anm. 3), die hervorragendsten Partien dieses Werkes seien von mehreren der Freunde Raynals ge¬schrieben worden. Wenn das so ist, könnte es immerhin mög¬lich sein, daß St.-Germain Mitverfasser dieser Arbeit wäre, und ich hätte mit meinem Mißtrauen gegenüber der Vermischung dieser beiden Namen unrecht.
? Raynal,(Abbe) Guillaume Thomas Francois: Memoires historiques,
fnTTitaires et politiques de l’Europe. – 3 Vol. – Amsterdam, 1754. Wenn St.-G. ein Freund des Abbe Raynal war, könnte er in diesen Memoiren zu finden sein.
? Richelieu, Louis Francois Armand du Plessis, Duc de: Memoires du Marechal de Richelieu. -Vol. 1 – 9. – Paris, 1793. -? Lt. E. M. Challice hat St.-G. den Herzog, einen Nachkommen des Kardinals, von einer Krankheit kuriert; es wäre also möglich, daß er seiner gedenkt. Es wird nicht deutlich, ob Mrs. Challice selbst aus diesen Memoiren schöpft. –
Saint-Aubin, Felicite de: Memoires. – Paris, 1833. –
(wird auch unter ihrem Mädchennamen „Ducrest“ geführt).
+ definitiv; aber ich habe vergeblich auf die Ausgabe gewartet
und auch keine genauen Angaben gefunden.
Saint-Germain, Claude-Louis de: Memoires de M. le Comte de Saint-Germain,Tcrits par lui-meme. – Amsterdam : Rey, 1779. –
^aint-Germain, Claude-Louis de: Nachrichten des Herrn Grafen von ~ Saint-Germain, Minister und Staatssekretär im Kriegs-Departement, General-Lieutenant der französischen Armeen, Generalfeldmarschall in Diensten seiner Majestät des Königs von Dänemark, Kommandeur des Elephantenordens u.s.w. von ihm selbst aufgesetzt. – Aus dem Französischen. – Frankfurt am Main : Esslinger, 1780. – X, 356 S. übers, des vorigen Titels (s. Anm. zu Oettinger, Abschnitt B b der Bibliographie).

? Touchard-Lafosse, Georges: Chronique de 1’Oeil-de-Boeuf, des petits appartements de 1a Cour et des Salons de Paris sous Louis XIV, la Regence, Louis XV et Louis XVI. – 1. – 8. -(= 4 Bde.)- – Paris, 1864. –
Ein Auszug davon existiert auf deutsch unter dem Titel: Der Vielgeliebte. – Berlin, 1919.
Auch dies ist keine Zusammenstellung echter Chroniken, sondern ein von Monsieur T.-L. hergestel 1 tes Opus.
Voltaire, Francois Marie Arouet de: Lettres (Div. Ausg.; s. fol-genden Titel; ansonsten vgl. Komm, zu Diderot).
Voltaire, Francois Marie Arouet de: Oeuvres completes. –
+ div. Ausg.; von Voltaire steht fest, daß er sich an mehreren Stellen über St.-G. geäußert hat; eine ganz präzise Angabe habe ich gefunden bei Chacornac: A.a.O., S. 27: Oeuvres completes. – Paris : Didot, 1877. – Bd. 10, Ho. 313, Brief v. 15. 4. 1760 und vom 1. 5. 1760 (Anwort Friedrichs II).
Vulpius, Christian August (Hrsg.) s. Curiositäten
Wal pole, Horace: Letters. – (Div. Ausg.), v. a. Briefe an Sir Horace Mann
+ Etliche Autoren zitieren Briefe W.’s, sie betreffen die erste Londoner Zeit St.-G.’s.
Weber, Carl von: Aus vier Jahrhunderten: Mitteilungen aus dem Haupt-Staatsarchiv von Dresden. – Leipzig : Tauchnitz, 1857. -+ S. 306 – 322
Weckhelin, W. L.: Chronologien. – Frankfurt am Main, 1779. -+Tt. I. C Oakley.
Wekhrlin (?,auch Wekhelin oder Weckhelin): Paragrafen. – o.O.? 1791. (so in Wolfstieg; vgl. vorstehenden Titel.) + Kap. Scharlatanereien, S. 76 – 80.
+ Wraxall, Nathaniel William: Memoirs of the courts of Berlin,
Dresden, Warsaw and Vienna in the years 1777, 1778, and 1779. 2 Vol. – 3rd ed. – London : Hansard, 1806. -+ Vol. 2, Letter XXIX, S. 288: neben abfälligen Bemerkungen über Goldmacherei findet sich dort eine konkrete Informa¬tion: „St. Germain, who is now said to be alive at Hamburgh… die sich auf das Jahr 1778 bezieht.
Wraxall ist ein Beispiel dafür, daß nicht nur die Saint-Germains verwechselt werden können, sondern zu allem Über¬fluß auch noch deren Biographien. In diesem Falle ist es Lascelles Wraxall (Abschn. G a).

dieser Text ist noch unvollständig in der Internetversion. Da er bisher praktisch unveröffentlicht ist, dürfte es besser sein ihn wenig ansprechend, als nicht zu publizieren. (fst) Ungestaltetes Scan-Exemplar Fußnoten aus techn. Gründen entfernt