Die Konzerte in der Presse

Die Konzerte in der Presse

Keine Musik aus dem Jenseits
Eckernförder Zeitung , Birte Sieland

Ein Konzert mit Werken des Grafen von St. Germain begeisterte 250 Zuhörer in der St.-Nicolai-Kirche. Die Stücke aus der Zeit des Rokoko wurden vom „Ensemble Phönix“ seit Jahrzehnten wieder einmal in der Öffentlichkeit aufgeführt.

Zum einen handelte es sich um Kompositionen des Grafen, zum anderen um neueste Forschungsergebnisse, die sein Leben betreffen. Das Publikum wurde Zeuge einer deutschen Uraufführung – zumindest der Neuzeit: Nachdem sie lange in einem Londoner Archiv verweilt hatten, wurden die Sonaten von St. Germain nun endlich wieder mit Leben erfüllt. Die Zuschauer waren begeistert von den Melodien, die Matthias Hahn-Engel (Cello) gemeinsam mit Marcus Honegger (erste Geige), Thorsten Mahnkopf (zweite Geige) und Arthur Weinbrenner (Cembalo) zu Gehör brachte. Als Ensemble „Phoenix“ setzten sie die Rokokowerke in adäquater Weise um.

Werke sind authentisch

Der Musikgenuss war garantiert, schließlich hatte der Profi-Cellist Hahn-Engel hochkarätige Kollegen für sein Projekt engagiert: Honegger ist der 1. Konzertmeister des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters, Mahnkopf ist Stimmführer der 2. Violinen im Landessinfonieorchester und Weinbrenner fungiert als Leiter der Schauspielmusik am Schleswig-Holsteinischen Landestheater.

Dass die Kompositionen tatsächlich von St. Germain stammen, daran ließ Hahn-Engel keinen Zweifel. Schließlich waren die Noten zu Lebzeiten des Grafen in einem Verlag erschienen.

Neugierig gemacht hatte ihn ein Buch der Eckernförder Schriftstellerin Irene Tetzlaff, „Unter den Flügeln des Phoenix“. Darin war von Kompositionen St. Germains die Rede. Er forschte nach und fand auch die Werke im Archiv.

Distanzieren möchte sich der Musiker von den – wie er es nennt – „esoterischen“ Ansichten über den Grafen. „Es gibt Kompositionen, von denen behauptet wird, sie stammen von ihm aus dem Jenseits“, erzählte er. Mit diesem Konzert, dessen zweiter Teil im September stattfindet, setzt er im Rahmen der 700-Jahr-Feier der Stadt Eckernförde einen realen Gegenpol.

Einen wichtigen Beitrag, die sagenumwobene Gestalt ein wenig greifbarer zu machen, leistete Dr. Hartmut Verfürden. Er zeichnete in seinen Ausführungen ein handfestes Bild von dem angeblichen „Scharlatan“ und „Schwindler“, dem vermeintlich Unsterblichen. Zwar ist die Herkunft des vielseitigen Alchimisten und Komponisten noch nicht eindeutig belegt, sind seine Lebenswege nicht lückenlos nachzuvollziehen, doch bei seinen Forschungen gewinnt Verfürden immer wieder neue, eindeutigere Erkenntnisse. So wartete er in der Nicolaikirche auch mit einer Neuigkeit in Bezug auf das Alchimistengold – das Carlsmetall – auf: Diese goldähnliche Legierung soll in einer Fabrik in Ludwigsburg hergestellt worden sein. Das geht aus Briefen Carls von Hessen, einem Freund des Grafen, hervor. Auf Berichte über das musikalische Können St. Germains ist der Forscher mehrfach gestoßen. Und bei allen Geschichten, ob wahr oder erfunden, stellte Verfürden fest: „In der Musik begegnen wir St. Germain so unmittelbar wie es nur möglich ist.“

 

Konzert am Sonnabend, 21. September, 20 Uhr in der Sankt-Nicolai-Kirche

St. Germain, die Zweite

Eckernförder Zeitung, ez / Birte Sieland

Viele geheimnisvolle Geschichten werden über den Grafen von St. Germain (1696 ? bis 1784) erzählt. Der Alchemist, Diplomat, Weltreisende und Komponist führte ein bewegtes Leben. Im Jahr des 700. Stadtgeburtstags wurde ihm, der hier und in der Umgebung einen Teil seines Lebens verbracht hat, bereits im Frühjahr ein Konzert gewidmet. Ein zweites folgt am Sonnabend, 21. September, um 20 Uhr in der St.-Nicolai-Kirche. Erneut spielt das Ensemble „Phoenix“ kürzlich wieder aufgefundene Kompositionen des Grafen von Saint Germain.

Seine Zeitgenossen beschreiben ihn als einen mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten ausgestatteten Menschen, der an europäischen Höfen mit meist geheimem diplomatischem Auftrag verkehrte, was auch den Einsatz von mehr als 30 verschiedenen angenommenen Pseudonymen erklärt. So soll nach seinem eigenen Bekunden auch der geführte Name Graf Saint Germain ein aus Selbstschutz angenommener sein, sodass sich seine eigentliche Herkunft nur erahnen lässt.

Sein großes Wissen in der Alchemie, das er auf vielen Reisen in aller Herren Länder stets erweiterte, die Steinveredelung, das Entwickeln von Gegengiften und die Erfindung neuer textiler Färbemethoden brachte ihm viele Bewunderer, aber auch Feinde. Nicht zuletzt brillierte er bei Gesellschaften auch als virtuoser Geiger und sogar als hoch geschätzter Komponist. Vor allem während seines Aufenthalts in London in den späten 50ern des 18. Jahrhunderts komponierte und veröffentlichte er mehrere Sonaten für eine und zwei Violinen mit Basso continuo, die er auch selbst zur Aufführung brachte. Ebenso schrieb er einige Arien sowie eine reichhaltige Liedfolge von „Favourite Italian Songs“.

Der Graf von Saint Germain verbrachte seine letzten Jahre auf Louisenlund beim Landgrafen Carl von Hessen-Kassel, mit dessen Unterstützung er das „Carlsmetall“ entwickelte sowie neue Färbe- und Gerbverfahren als Direktor der Otte’schen Manufakturen in Eckernförde. Am 27. Februar 1784 starb er in Eckernförde und wurde hier in der St.-Nicolai-Kirche beigesetzt, wie ein Eintrag im Kirchenbuch bezeugt.

Im Verlauf des Programms am 21. September wird der St.-Germain-Kenner Dr. Hartmut Verfürden Wissenswertes über Leben und Wirken des Grafen vortragen. Die Musik des Grafen lassen Marcus Honegger (1. Violine), Thorsten Mahnkopf (2. Violine), Arthur Weinbrenner (Cembalo) und Matthias Hahn-Engel (Violoncello) wieder aufleben. Die CD mit dem Live-Mitschnitt des Frühjahrskonzerts soll an diesem Abend vorliegen.

Konzert mit St. Germain-Kompositionen in der Sankt-Nicolai-Kirche

Deutsche Uraufführung zum Stadtjubiläum

Eckernförder Zeitung(bs/fst)

Einer der schillerndsten Figuren der Eckernförder Geschichte ist ein Konzert gewidmet, das am Sonntag,28. April, um 19 Uhr in der St.-Nicolai-Kirche stattfindet: Zur Feier des 700-jährigen Stadtjubiläums werden Kompositionen des Grafen von St. Germain zu Gehör gebracht. Dabei handelt es sich nach Wissen der Veranstalter um eine deutsche Uraufführung. Karten im Vorverkauf gibt es bei den Buchhandlungen Bolls und Am Gänsemarkt sowie im Kirchenbüro St. Nicolai im Lutherhaus.
Die Noten hat der Eckernförder Musiker Matthias Hahn-Engel, der das Konzert organisiert, organisiert.

„Ich hatte in Büchern über St. Germain gelesen, dass er komponiert hat“, erzählt der Cellist. „Daraufhin habe ich nach den Noten gesucht.“ Mit Hilfe eines Freundes fand er in der Kieler Universitäts-Bibliothek ein Verzeichnis, das ihn auf die richtige Spurbrachte.

Hahn-Engel ist sich bewusst, dass es überwiegend die sagenhaften Geschichten um den Grafen sind, die immer wieder großes Interesse wecken. Zum Beispiel wird erzählt, der Alchimist St. Germain lebe heute noch – obwohl er Ende des 17. Jahrhunderts geboren wurde und die St.-Nicolai-Kirche seine Gruft beherbergt. Bei den Noten handele es sich jedoch um Material, das bereits zu Lebzeiten des Grafen von einem Verlag veröffentlicht wurde und somit historisch gesichert ist. Die Musik sei typisch für die Zeit des Rokokos, weise aber „einige interessante und gewagte Wendungen“ auf, verspricht Matthias Hahn-Engel.

Gemeinsam mit Marcus Honegger (erste Geige), Thorsten Mahnkopf (zweite Geige) und Arthur Weinbrenner (Harpsichord) spielt der Cellist je zwei Sonaten aus den „Seven Solos For A Violin“ und „Six Sonatas For Two Violins With A Bass For The Harpsichord Or Violoncello“. Das Quartett nennt sich Ensemble „Phoenix“ und verspricht erstklassigen Musikgenuss: Neben dem Profi-Cellisten Hahn-Engel ist mit Honegger der 1. Konzertmeister des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters dabei; Mahnkopf ist Stimmführer der 2. Violinen im Landessinfonieorchester, und Weinbrenner fungiert als Leiter der Schauspielmusik am Schleswig-Holsteinischen Landestheater.

Ergänzt wird das Konzert durch den St.-Germain-Forscher Dr. Hartmut Verfürden, der stets seriöse historische Belege für das Leben des Grafen sucht. Er wird vorwiegend über die Beziehung St. Germains zu Eckernförde und zur Musik berichten.

Der Graf von St. Germain gilt als eine der geheimnisvollsten Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts. Nach aktuellen Forschungen wurde er 1696 als erster Sohn des Fürsten Franz II. Rakoczy von Transsylvanien geboren. Später nahm er den Namen St. Germain an. Er beschäftigte sich mit Alchimie und bereiste den größten Teil der damals bekannten Welt. Schriftsteller wie Karl May und Umberto Eco griffen seine Person in ihren Werken auf. Vielfach gastierte St. Germain bei den regierenden Fürsten und übernahm politische Missionen. Seine wohl letzten Lebensjahre verbrachte er in und um Eckernförde. 1784 soll Saint Germain in Eckernförde gestorben sein, zumindest wurde sein Tod im Kirchenbuch beurkundet. Als in späteren Jahren die Gruft in der St.-Nicolai-Kirche geöffnet wurde, gab es allerdings keinen Hinweis auf den Grafen. Zudem wird in zahlreichen Berichten behauptet, St. Germain sei nach seinem Tod noch gesehen worden.

Graf Saint Germain – musikalisch

Markus Feuerstack / Eckernförder Zeitung

Seit der 700 Jahrfeier wird Eckernförde zumindest einmal jährlich zum Anziehungspunkt für weit gereiste Gäste: Die Veranstaltungen die sich inhaltlich und kulturell mit der mystisch anmutenden Gestalt des Grafen Saint Germain beschäftigt, lohnen auch für eine Reise. So fanden in diesem Jahr außer einem Vortrag von Christiane Feuerstack über die verschiedenen Betrachtungsweisen über diese historische Gestalt auch wieder eins der seltenen Konzerte mit der Musik des Grafen von Saint Germain statt.
Dieser tauchte 1743 erstmalig, als bereits 50jähirger in England in der Öffentlichkeit auf. Bereits in dieser Zeit war er als Violinenvirtuose und Komponist bekannt und gefeiert. Anscheinend betätigte sich der Graf dann aber eher als Politiker und Diplomat und machte ausgedehnte Reisen zu den Fürstenhäusern seiner Zeit.

So war er ab 1759 in Paris bei König Ludwig XV, der Legende nach beschäftigte er sich dort im Auftrag des Herrschers mit Alchimistischen Experimenten und Versuchen. In Holland soll er versucht haben, in dem Krieg zwischen Frankreich, England, Preußen und Österreich zu vermitteln. Aber viele seiner politischen Bemühungen scheiterten und Graf Saint Germain wurde als Reisender und auch als Flüchtling in vielen Ländern gesehen. Aber viele der Berichte, die dem Weitgereisten teilweise Wundertaten zuschreiben, sind aus fragwürdiger Quelle und gehören wohl mehr in das Reich der Märchen als zu den gesicherten Tatsachen. Bekannt und belegt ist, dass er mehrfach in England als Komponist und Musiker wirkte – das auch unter seinem bekannten Namen.
Ansonsten werden ihm eine beeindruckende Liste von Pseudonymen zugeschrieben, unter denen er in aller Welt aktiv gewesen sein soll. Ab 1779 wurde er in Schleswig – Holstein als Gast des Landesherren heimisch. Carl von Hessen-Kassel verwaltete im Auftrag des dänischen Königs die norddeutsche Region.

Nebenbei war dar adlige Herr, der in Schleswig und in Louisenlund residierte, vielseitig an Themen seiner Zeit interessiert. Er war ein führendes Mitglied der Freimaurer und sehr angetan von den alchimistischen Kenntnissen seines Gastes lernen zu können. Für diesen baute er in Louisenlund den Alchimistenturm und bald schon munkelte die Landbevölkerung über die geheimnisvollen nächtlichen Sitzungen der Beiden. In Eckernförde richtete der Landesherr eine Fabrik ein, in der die praktischen Auswirkungen der Versuche kommerziell erprobt werden sollten. Graf Saint Germain agierte dort als Geschäftsführer und es wurden allerlei Stoffe gefärbt und veredelt. 1784 vermeldet das Kirchenbuch der St. Nicolaikirche den Tod des Grafen von Saint Germain. Aber mit seiner angeblichen Beisetzung in dieser Kirche endeten die Gerüchte und Legenden keinesfalls. Vielfältig, sogar bis in unsere Zeit soll der geheimnisvolle Graf wieder gesichtet worden sein. Auch in esoterischen Kreisen lebt er weiter. Ihm wird dort eine starke Wirkung auf die Geschicke der Menschen bescheinigt und teilweise wird er bis heute als „aufgestiegener Meister“ verehrt. Obwohl es wenige Fakten über diese schillernde Persönlichkeit gibt und immer wieder versucht wird, ihn als Quacksalber oder Scharlatan zu brandmarken, beschäftigen sich doch zunehmend viele Menschen mit diesem spannenden Thema.

Matthias Hahn-Engel gelang es, die Noten zu den musikalischen Werken ausfindig zu machen. Sein Ensemble Phoenix gastierte am Sonnabend wieder in der Eckernförde Nicolaikirche. Zur Aufführung kamen einige Sonaten von Graf Saint Germain und Arien und Lieder desselben Komponisten. Antje Bitterlich füllte mit ihrer klaren Stimme problemlos den gut besetzten Kirchenraum und ließ die italienischen und englischen Texte erklingen. Begleitet wurde sie von dem amerikanischen Cembalisten Michael Fuerst, der auf seinem Instrument die zeittypischen Klänge aus dem Generalbasses interpretierte. In der selben Stimmlage erklang das Cello von Matthias Hahn-Engel, der auch zusammen mit der Stadt Eckernförde für diese Veranstaltungen verantwortlich ist.
Zwei hervorragende Solisten spielten Violine: Marcus Honneger und Thorsten Mahnkopf, beide beim Flensburger Streichquartett und dem Landesymphonieorchester beheimatet. Sie interpretierten besonders die als sehr schwierig geltenden Violinsonaten mit präziser Meisterschaft. Das teilweise sogar aus der Schweiz eigens angereiste Publikum lauschte andächtig und sichtlich angetan den kunstvollen Klängen.

Im Zusammenhang mit dieser Konzertreihe sind in Eckernförde die Noten des Grafen von Saint Germain im Druck erschienen. Auch die zweite CD des Ensembles und zwei Bücher stammen von Eckernförder Verlagen und Herausgebern, so dass sich hier langsam ein Brennpunkt an Informationen über ihn zu bilden scheint. Weitere Informationen im Internet unter www.st-germain.de

 

 

Graf Saint Germain   https://st-germain.de  ein  fognin  Projekt

https://st-germain.de/fognin/der-digitale-bettler/